Ein Bilderbuch scheint alles, was vergangen – jetzt, wo die Blätter im Winde unruhig treiben. Vielleicht kann‘s einmal ewig Sommer bleiben, unsterblich die Lieder, die im Herzen uns klangen. Wer würde nicht die dunkle Stunde weiterschieben und sich – wenn endlich der verhängte Morgen graut, ein letzter Strahl zum Abschied sich durch die Nebel traut – dem Herbst zum Trotz im Sonnenschein noch einmal lieben? Wen zerreißt es nicht, das innere Verlangen, dass Heute ewig währe, was schön für immer bliebe? Die Welt – sie kennt kein Bangen, dass dies der letzte Sommer wäre und dieser Mensch die letzte Liebe.
19. August 2010
Anmerkung
Dieses Gedicht habe ich ihm Rahmen des Frankfurter Bibliothek-Gedichtwettbewerbs geschrieben. Der Wettbewerb findet jährlich unter wechselnden Themen statt. Zu gewinnen gibt es Preise im Wert von bis zu 10.000 EUR. Es wurde im Jahrbuch “Gedicht und Gesellschaft 2011” veröffentlicht.